Der Vorzugstandort für unsere Konverterstation liegt im Industriepark Lingen

Amprion plant die Offshore-Netzanbindungssysteme DolWin4 und BorWin4 aufgrund ihrer großen Länge in Gleichstromtechnik. Diese ermöglicht es, große Energiemengen über weite Strecken verlustarm zu transportieren. Da das Übertragungsnetz in Deutschland überwiegend Wechselstromtechnik verwendet, wird in der Nähe des landseitigen Netzverknüpfungspunktes eine Konverterstation mit zwei Konverteranlagen benötigt. Sie wandeln den ankommenden Gleichstrom in Wechselstrom um, damit er ins Übertragungsnetz eingespeist werden kann. Im vergangenen Sommer hatte Amprion der Öffentlichkeit mehrere Flächen in Lingen und Wietmarschen vorgestellt, die als Standorte für die Konverterstation in Frage kommen. Grundlage dafür bildete ein umfangreiches Standortgutachten. Nun hat Amprion eine Fläche im Industriepark Lingen-Süd als Vorzugsstandort festgelegt.

Dieser befindet sich nordöstlich der Amprion-Umspannanlage Hanekenfähr und nördlich des Kernkraftwerks Emsland, das Ende 2022 vom Netz gehen wird. DolWin4 und BorWin4 ersetzt die dadurch entfallende Erzeugungskapazität durch 1,8 GW Offshore-Windenergie. Insgesamt benötigt Amprion eine Fläche von rund zwölf Hektar für die Station, hinzu kommen temporäre Baubedarfsflächen. „Im vergangenen Jahr sind wir mit mehreren möglichen Flächen in die öffentliche Diskussion gegangen. Nun haben wir am Energiestandort Lingen in sehr konstruktiver Abstimmung mit der Stadt einen guten Standort für unsere Konverterstation gefunden. Besonders die industrielle Vorprägung im Industriepark sowie die unmittelbare Nähe zur Umspannanlage sprechen für den Standort“, so Eric Zieschang, Gesamtprojektleiter bei Amprion. Die Stadt Lingen hat im Planungs- und Bauausschuss am 12. Mai 2021 den Aufstellungsbeschluss im Rahmen des Bauleitplanverfahrens für den Standort gefasst. Damit schafft sie die planungsrechtlichen Voraussetzungen, um das Projekt zu realisieren. Teil dieses Prozesses ist auch eine umfangreiche Öffentlichkeitsbeteiligung im kommenden Jahr. Zuvor hatte Amprion bereits digitale Bürgerinformationsveranstaltungen angeboten, um über die Planungen zu informieren. Im nächsten Schritt werden die Planer die Station projektieren und nach Bundesimmissionsschutzgesetz genehmigen lassen. Das Verfahren soll voraussichtlich Ende 2023 beginnen und dauert etwa ein Jahr. Erst danach beginnen die Baumaßnahmen.