Bau

Konverterplattform auf See

Die Konverterplattformen stehen weit von der Küste entfernt auf hoher See. Allerdings werden diese aufgrund ihrer Größe an Land gefertigt. Für die Installation auf See stehen unterschiedliche Verfahren zur Verfügung. Wie wir bei den Projekten vorgehen, entscheidet sich abhängig von den örtlichen Gegebenheiten im weiteren Verlauf der Projekte.

Kabelverbindung auf See

Von den Offshore-Plattformen wird der Strom über Seekabel in Richtung Küste transportiert. Die Kabel werden wir sicher und möglichst umweltschonend im Meeresboden verlegen. Die Verlegung von Seekabeln erfolgt mithilfe von Spezialschiffen. Diese laden große Kabellängen auf, transportieren sie zur Verlegestelle auf See und installieren die Kabel anschließend im Meeresgrund. Die Schiffe können Kabel mit Längen von vielen Kilometern laden. Dementsprechend benötigen wir nur wenige Verbindungsstücke – die sogenannten Muffen. Für die Verlegung der Seekabel greift Amprion auf unterschiedliche erprobte Techniken zurück.

Kabelverlegung im Wattenmeer

Gerade in ökologisch sensiblen Bereichen wie dem Wattenmeer achten wir besonders stark auf umweltschonende Verlegeverfahren. Um die Inseln wie Norderney und den Deich an der Nordseeküste zu queren, hat sich das sogenannte HDD-Verfahren („Horizontal Directional Drilling“) etabliert. Mit diesem Spülbohrverfahren realisieren wir auch längere Querungen, ohne den Boden abzutragen. Experten sprechen von einer „geschlossenen“ Bauweise. Damit greifen wir nur minimal in Natur und Landschaft ein. Lediglich am Start- und Zielpunkt einer solchen Strecke benötigen wir Flächen für die Baustelleneinrichtung.

Weiterführende Informationen finden Sie hier und hier.

Kabelverbindung an Land

Erdkabelverbindungen möglichst wirtschaftlich und bodenschonend zu bauen, ist eine Herausforderung, der sich Amprion gemeinsam mit Forschungseinrichtungen, Expert*innen und Fachverbänden stellt. Erdkabel können wir in verschiedenen Techniken verlegen. Ob offen oder geschlossen gebaut wird, ist unter anderem abhängig von den jeweiligen Boden- und Grundwasserverhältnissen sowie den landschaftlichen Gegebenheiten – beispielsweise, wenn Flüsse oder Autobahnen gekreuzt werden müssen. Darüber hinaus berücksichtigen wir bei der Wahl des Bauverfahrens auch immer umweltrechtliche Aspekte.

Offene Bauweise

Insbesondere wenn Erdkabel in offener Bauweise unter landwirtschaftlich genutzten Flächen verlegt werden, ist ein sensibler und sorgfältiger Umgang mit dem Boden sowie seinem Wasserhaushalt erforderlich. Wertvolle Erfahrungen haben wir dafür bei unserem ersten Erdkabel im Wechselstromnetz in Raesfeld sowie bei unserem Gleichstromvorhaben  ALEGrO gesammelt: Hier haben wir die Erdkabel erfolgreich in offener Bauweise bodenschonend verlegt. Dabei haben wir auf eine enge Kooperation mit den örtlichen Landwirt*innen und eine umfangreiche wissenschaftliche Begleitung gesetzt.

Erdkabelprojekte erfordern besonders detaillierte Informationen zur Bodenbeschaffenheit. Während Amprion für eine Freileitung an den Maststandorten, das heißt in der Regel in 400-Meter-Abständen, den Boden erkundet, sind für Kabeltrassen bereits während der Planung alle 50 bis 250 Meter Probebohrungen nötig. Anschließend analysieren Bodenkundler*innen die Proben und halten fest, wie die verschiedenen Bodenschichten zu behandeln sind. Je mehr Schichten vorhanden sind, desto aufwendiger gestalten sich der Aushub und die Rückverfüllung des Bodens. Schließlich müssen die einzelnen Schichten sorgfältig getrennt werden. Das bodenkundliche Gutachten fließt in die weitere Planung der Kabelanlage ein und hält für jeden Streckenabschnitt notwendige Schutzmaßnahmen für den Boden fest. Über die gesamte Zeit überwachen unabhängige Bodensachverständige die Baumaßnahmen vor Ort.

Beim Bau in offener Bauweise tragen Bagger zunächst Erdschicht um Erdschicht ab und lagern diese getrennt voneinander seitlich des Kabelgrabens. In einer Tiefe von etwa eineinhalb Metern legen wir dann Leerrohre für die Kabel, die später etappenweise eingezogen werden.

Höchstspannungskabel können – bedingt durch die Transportlogistik – an Land nur in Teilstücken von derzeit etwa 1.000 bis 1.300 Metern Länge zur Baustelle geliefert werden. Die einzelnen Kabelstücke werden daher beim Verlegen über Muffen verbunden.

Die Rückverfüllung des Kabelgrabens erfolgt in umgekehrter Reihenfolge des Aushubs – von der untersten bis zur obersten Schicht. Um Bodensetzungen zu minimieren und die Bildung von Hohlräumen zu verhindern, füllen wir das Erdreich möglichst feinkörnig wieder ein. Dazu muss es trocken sein – eine feuchte Witterung kann die Bauarbeiten entsprechend verzögern. Anschließend liegen die verschiedenen Schichten wieder nahezu so wie vor dem Eingriff: Die Struktur des Bodens bleibt erhalten, eine schnelle Regeneration ist gegeben. Bodenkundler*innen begleiten und überwachen den Bau und die Rekultivierung.

Geschlossene Bauweise

Nicht überall ist die offene Bauweise das Mittel der Wahl. Wenn wir mit dem Erdkabel Gewässer oder Straßen unterqueren, bietet die – deutlich kosten- und zeitintensivere – geschlossene Bauweise Vorteile. Nur am Start- und Zielpunkt einer solchen Strecke benötigen wir Flächen für die Baustelleneinrichtung. Zur Verfügung stehen verschiedene Verfahren wie der Pilotrohrvortrieb, die Spülbohrung oder der Mikrotunnelbau. Welche Methode wir wählen, richtet sich nach der Geologie vor Ort sowie der Länge der Strecke.

Schutzstreifen

Nach Abschluss der Bau- und Rekultivierungsmaßnahmen verbleibt ein Schutzstreifen oberhalb des Kabelgrabens, wobei die betreffenden Flächen wieder landwirtschaftlich genutzt werden können. Gebäude hingegen dürfen dort nicht errichtet werden, da die Kabel jederzeit für Wartungsarbeiten und Reparaturen zugänglich sein müssen. Außerdem muss der Schutzstreifen von tiefwurzelnden Gehölzen freigehalten werden, um Schäden an den Kabeln zu vermeiden.

 Hier erhalten Sie weitere Informationen rund um das Thema Erdkabel.

Konverter an Land

In der Nähe des gesetzlich definierten Netzverknüpfungspunktes benötigen wir ebenfalls wie auf See eine Konverterstation, um den ankommenden Gleichstrom wieder in Wechselstrom umzuwandeln. Dies ist notwendig, da das Übertragungsnetz an Land in der Regel Wechselstrom transportiert und der ankommende Strom somit über die angeschlossene Umspannanlage in das Netz eingespeist und verteilt werden kann.

Die technisch notwendigen Komponenten sind dabei identisch zum Konverter auf See. Ein Unterschied liegt lediglich im Aufbau sowie der Anordnung der einzelnen Elemente, da wir an Land in der Regel mehr Platz haben und die Technik nicht wind- und wettergeschützt übereinander errichten müssen wie auf See.

Kernelement einer Konverterstation ist die Umrichtertechnik. Weil diese Leistungselektronik vor Wind und Wetter geschützt werden muss, wird sie in Hallen errichtet. Der Bau dauert in der Regel ungefähr zwei bis drei Jahre. Weitere Informationen finden Sie auch  hier.

Weiterführende Informationen finden Sie auf  amprion.net und hier.