Planung und Vorarbeiten

Bevor die detaillierte Planung und schlussendlich auch der Bau starten können, müssen vorbereitende Maßnahmen durchgeführt werden. Dazu gehören vor allem Kartierungen, Vermessungen und Baugrunduntersuchungen. So sondieren und erfassen wir verschiedene Bodenmerkmale und Gegebenheiten im Projektraum.

Wenn Vorarbeiten auf privaten Grundstücken stattfinden, bedeutet dies nicht, dass die letztliche Trasse dort auch verlaufen wird. Die Arbeiten stellen keinerlei Vorentscheidung für das Projekt dar.

Die Durchführung von Vorarbeiten basiert auf Grundlage von § 44 des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG). Die Arbeiten werden durch ortsübliche Bekanntmachungen den von den Untersuchungen betroffenen Eigentümern und Eigentümerinnen sowie den Nutzungsberechtigten zuvor bekanntgemacht.

Kartierungen

Kartierungen geben Aufschluss über relevante artenschutzrechtliche Aspekte.
Da die Arbeiten witterungsabhängig sind und sich an den jahreszeitlichen Verläufen orientieren, finden sie zu unterschiedlichen Zeitpunkten statt. Welche Kartierungsarbeiten durchgeführt werden, variiert je nach Projekt und insbesondere nach den Regionen und ihren Gegebenheiten. Die Dauer der jeweiligen Kartierungsarbeiten ist verschieden und reicht von einigen Minuten bis zu mehreren Stunden.

Zu den möglichen Kartierungsarbeiten gehören unter anderem:

Probeflächenermittlung und Biotoptypkartierung

Bei der Probeflächenermittlung wird die sogenannte Habitateignung der Flächen, also die Eignung der Flächen als Lebensraum, überprüft. Dies sowie die Biotopkartierungen werden durch Begehung und vollständige Inaugenscheinnahme durchgeführt.

Brut- & Rastvogelkartierung

Bei der Brut- und Rastvogelkartierung werden tagsüber und zum Teil auch nachts, Begehungen auf ausgewählten Flächen durchgeführt.

Horst- und Höhlenbaumkartierung

Bei den Horst- und Höhlenbaumkartierungen werden Sicht- und Besatzüberprüfungen der Horste an einzelnen Bäumen in den laubfreien Monaten der Winterzeit und gegebenenfalls zusätzlich im Sommer durchgeführt.

Fledermauskartierung

Für die Fledermauskartierungen werden die Flächen bei Nacht während der Sommermonate begangen. Ziel ist es, mögliche Fledermausbestände zu erfassen.

Kartierung von Amphibien, Haselmäusen. Reptilien, Schmetterlingen, Libellen, Käfern

Bei der Kartierung von Amphibien, Haselmäusen, Reptilien, Schmetterlingen, Libellen und Käfern werden tagsüber und zum Teil auch nachts die unterschiedlichen Arten erfasst.

Diese Liste ist nicht abschließend und bietet lediglich einen groben Überblick.

Baugrunduntersuchungen

Baugrunduntersuchungen geben Aufschluss über die generellen natürlichen Gegebenheiten vor Ort. Ziel ist es, Informationen zu Themen wie Topographie, Boden und Grundwasser zu sammeln.
Bevor die Baugrunduntersuchungen starten, müssen zunächst die Bohrstellen identifiziert und festgelegt werden. Zudem erfolgt den Bohrungen vorausgehend die Auswertung von Karten und Datensätzen.

Welche Baugrunduntersuchungen schlussendlich tatsächlich stattfinden, hängt von der Region und dem jeweiligen Projekt ab. Selbstverständlich informieren wir im Vorfeld der Baugrunduntersuchungen über die anstehenden Maßnahmen. Die Eingriffe werden so bodenschonend wie möglich durchgeführt. Nach Beendigung der Arbeiten stehen die Flächen wieder uneingeschränkt zur Verfügung.

Ein Mann in orangefarbener Schutzkleidung steht auf einer Wiese und notiert. Neben ihm ist ein rund ein Meter langer Zylinder mit Erdresten aus Metall aufgebockt.

Zu den verschiedenen Formen von Baugrunduntersuchungen gehören unter anderem:

Kleinrammbohrung

Die Kleinrammbohrung ist eine einfache Methode, um den Untergrund zu untersuchen. Mithilfe eines Kleingerätes werden Bodenproben entnommen, anhand derer die Lagerungsdichte und der Bodenaufbau erkennbar sind.

Rammkernbohrung

Durch die Rammkernbohrung können Bodenproben entnommen und hierdurch die Bodenschichten identifiziert werden. Die Untersuchung erfolgt mithilfe von Raupenfahrzeugen und einem Kernrohr, das in den Untergrund geführt wird.

Rammsondierung

Sondierungen ergänzen die Bohrungen im Rahmen der Baugrunduntersuchungen. Mithilfe eines Kleingerätes wird mittels einer Sonde, die in den Boden getrieben wird, die Lagerungsdichte des Bodens bestimmt.

Diese Arten sollen einen ersten Einblick in die möglichen Baugrunduntersuchungen geben und decken nicht den gesamten Bereich aller möglichen Arten von Baugrunduntersuchungen ab.

Die Flurstückslisten für angekündigte Vorarbeiten finden Sie bei den jeweiligen Projekten unter Bekanntmachungen.